die Suche nach Qualität / Entwicklung
wer Qualität sucht sollte Fragen stellen. eine gute Frage wäre, „warum ist das Produkt wie es ist“. Wer trägt die Verantwortung. Der Designer oder der Kaufmann? Als kleine Fußnote: „über 85 Prozent des Umwelteinflusses eines Produktes wird heute bereits im Entwicklungsprozess entschieden“. Die Antworten werden sehr unterschiedlich sein. Jeder Mensch hat andere Prioritäten, jeder ist durch sein Umfeld und seinen Lebenslauf geprägt. So definiert ein Kaufmann Qualität meist anders als ein Designer.
Ein kleines Beispiel soll Ihnen verdeutlichen wie ein Kaufmann Qualität definiert. Ingvar Kamprad der Gründer von IKEA hat in seinem Buch „Billy-30 Jahre jung“ über das Thema Kreativität und Design folgendes geschrieben: Einen Schreibtisch zu konstruieren der 3000 Mark kosten darf, kann jeder beliebige Architekt, aber um einen funktionellen und formschönen Schreibtisch zu entwerfen der nur 200 Mark kosten darf, muss man schon ganz schön gewitzt sein.
Grundsätzlich ist hier anzumerken dass die Eigenschaft gewitzt eher kaufmännische Grundzüge hat. Ein Designer kann mit „gewitzt“ wenig bewegen. Dennoch wird mit diesem Satz klar, Kamprad setzt seine Priorität auf einen günstigen Preis. Das ist sein Qualitätskriterium. Jonathan Ive war bis 2015 Chefdesigner bei Apple, in dieser Zeit wurden innovative, wegweisende Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Das Qualitätskriterium „günstiger Preis“ stand hier sicher nicht im Vordergrund. Der ehemalige Chef von Apple Steve Jobs, hat nicht nur das Potential von Jonathan Ive erkannt, sondern hat Grundsätzlich die Kompetenzen im Apple Konzern neu justiert. Er hat den Entwickler vor den Kaufmann gestellt. Die Kompetenz wirklich neue Produkte zu entwickeln bildete die Erfolgsgrundlage von Apple. Die Umsetzung dieser Erkenntnis ist die eigentliche Leistung von Steve Jobs. Es ist die Prägung der Menschen und die daraus resultierenden Kompetenzen. Ein Designer wie Ive ist anders geprägt als der Kaufmann Kamprad und so könnte die Definition von Qualität unterschiedlicher kaum sein.
Mit Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung, stellt sich natürlich die Frage, wie unterschiedlich darf Qualität, wenn es um umweltfreundliche Produkte geht überhaupt definiert werden? Antworten auf diese Frage wären sicher nicht konsensfähig und so sollte man weiter Fagen stellen. Fragen die tiefer bohren, bis zu Tage tritt, was sich unter der von Marketingabteilungen aufgehübschten Oberfläche verbirgt.
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